Karsee

Karseer Ortsteile von A-Z

 

In alphabetischer Reihenfolge aufgeführt,
-  die Deutung der Ortsnamen
-  die urkundlichen Ergebnisse in zeitlicher Folge aufgeführt 
-  die gemeindepolitische und kirchliche Zugehörigkeit nochmals angegeben
 
Bei manchen Ortsteilen waren keine urkundlichen Ergebnisse zu finden. Jeweilige Besitzernamen werden nicht aufgeführt.

Vielfach sind besondere örtliche Verhältnisse für die Deutung eines Namens maßgebend, manchmal bedarf es dazu besonderer Kenntnisse der Sprachformen und der Sitten und Gebräuche vergangener Jahrhunderte. Oft auch enthält die Mundart oder ein Personenname den einzigen Hinweis für eine eventuelle Deutung.
Manche Namen weisen auf Lage, Grundstücksform, Landschaft, Geländeform, Waldbestand, Rodung oder auch auf historische Begebenheiten hin.
 
Das Einödsystem mit Weilern und Höfen zeigt, wie im gesamten Allgäu so auch bei uns, Namen und Namenverbindungen mit Ach, Aich, Bach, Berg, Bühl, Egg, Feld, Gut, Grub, Gschwendt, Hag, Halde, Haus, Hof, Holz, Lehen, Loch, Moos, Reute, Ried Steig, Tal, Tobel, Wald, Weiler, Wies u.a.
 
Mehrere unserer Ortsteile lassen sich unter diese Namen einordnen. Eine vollständige Deutung unserer Ortsnamen war jedoch nicht möglich. Mancher Versuch begründet sich nur auf Vermutungen.

 

 

 

Weitere Infos zu den Ortsteilen finden Sie unter der Rubrik "Chronik von Walter Scheffold"

 

 

Abraham

der Name stammt vermutlich vom gleichen Personennamen, der Weiler war früher landvogteiisch. Gerichtsherr war Baron Werner von Greut in Mosisgreut. (OAB)

Gemeindezugehörigkeit: gehörte bis 1952 zur Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzeil, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Aich

mundartlich Oich, Name stammt wohl von einem nahen Eichenwaldbestand, war früher landvogteiisch. Gemeindezugehörigkeit: gehörte bis 1952 zur Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1820 zur Pfarrei Rötenbach, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Albishaus

hieß früher Albertshaus, um 1400 Alwishuse, stammt wahrscheinlich vom Personennamen Aibis, Alwin oder Alois (Alwise), erscheint erstmals 1424 als Weingartischer Besitz, war früher waldburgisch, dann weingartisch. (OAB)

 

Urkundlich: "Abt Johann von Weingarten vergleicht sich am 14.April 1424 mit Frick Gossold von Pfaffenweiler über eine Weiheranlage zu Alwishus. (RW)

"Am 31.Januar 1432 verkaufen die Kinder Hans Rutzenwilers an Weingarten die Hälfte des Gutes zu Alwishuse um 18 Pfd.Pfg. "(RW) Gemeindezugehörigkeit: gehörte von 1589 bis 1808 zum Amt um Amtzell, dann bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zu Amtzell, dann zur

Pfarrgemeinde Karsee

Baumann

mundartlich Bumann, „bur“ bedeutet Gebäude, Baumann ist demnach der Bauende, laut Pfarrchronik ist in der Sage vom Kirchenbau auf dem jetzigen Hofgut als Besitzer ein "freier" Bauer namens Dierenrain genannt, B.war früher landvogteiisch, gehörte dann bis 1952 zur Gemeinde Vogt, dann bis 1972 zur Gemeinde Karsee und seither zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen.

Kirchlich gehörte B. eigenartigerweise bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, obwohl die dortige Pfarrkirche St .Johannes erst etwa 300 Jahre später 1474 erbaut worden war und der Name Baumann doch eng mit der Sage von unserem Kirchenbau und der Rochuskapelle verbunden ist. Der Name "Totensteige", der bei uns schon in der alten Pfarrchronik von 1691 erscheint, kommt übrigens auch in der Gemarkung Amtzell (Hochburg) in ähnlicher Bedeutung vor.

Berg mit Luben

am "Berg" von Karsee gelegen, war früher landvogteiisch, gehörte dann bis 1952 zur Gemeinde Vogt, dann bis 1972 zur Gemeinde Karsee und seither zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich seit jeher zur Pfarrgemeinde Karsee

Bommen

Existiert nicht mehr, früheres bäuerliches Anwesen bei Abraham, rechts von der Straße nach Hannober gelegen, letzte Besitzer waren die verstorbenen Geschwister Theresia und Anna Igel mit Thomas Ohmeier, der von Jugend auf am Hof mitgearbeitet hat und dann nach Wangen verzogen ist.

Im Jahre 1963 wurde das Anwesen von der Gemeinde Karsee auf Rentenbasis erworben und an Landwirte von Karsee verpachtet, 1972 von der Stadt Wangen (Ortsverwaltung Karsee) übernommem, 1973 Abbruch des Bauernhauses, 1980 Verkauf des Grundstücks von etwa 700 Ar an die Firma Heine-Kirchhof f.CKiesabbau GrenisJ

für ca 300 000 DM, die zur Mitfinanzierung der Turnhallenerweiterung in Karsee verwendet wurden.

Als Ausgleich für den Verkauf erhält die Gemeinde Wangen eine gleich große Fläche im Kiesabbaugebiet Grenis im rekultivierten Zustand als Naherholungsgebiet mit Badesee.

Blaser

mundartlich Bloser, früher Blause, kommt wahrscheinlich von einem Personennamen.

"Truchseß Eberhard, von Waldburg verkauft am 12.September 1357 an Weingarten Güter zu Blause (Blaser?), Staig, Stocken, Karsee, den halben See zu Karsee, Güter zu Englisweiler, ..(RW)

Blaser war früher land-vogteiisch, gehörte bis 1952 zur Gemeinde Vogt, dann bis 1972 zur Gemeinde Karsee und seither zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich seit jeher zur Pfarrgemeinde Karsee

Böschlishaus

mundartlich Bäschleshus, Beleshus, wohl vom Personennamen Bäsche=Sebastian,

war früher weingartisch, gehörte dann bis 1806 zum Amt um Amtzell, dann bis 1935 zur Gemeinde Eggenreute, darauf bis 1932 wieder zu Amtzell, dann bis 1972 zur Gemeinde Karsee und seither zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell dann zur Pfarrgemeinde Karsee

Brenner

Namensdeutung mit zwei Möglichkeiten, entweder von Brennstelle eines ehemaligen Köhlers oder von Abbrennen, Versengen zur Rodung einer Waldfläche so wie Brenntentann, Vogelsang=sengen bei Amtzell in der Nähe von Brenner.

Der Flurname Totenloch bei Brenner verführte zu einer historischen Deutung (nach Frisch), im Volksmund ist es eine große Begräbnisstätte, der im 30-Jährigen Krieg gefallenen Schweden.

Nach einer anderen Version handelt es sich um ein Massengrab für Pestleichen während des 30-jährigen Krieges oder für Greuelmorde durch schwedische Soldaten. (Vergl.auch Pfarrchronik von Karsee)

Der Ortsteil Brenner war früher Lehensgut vom Pfarrvidum=Kirchenpflege Amtzell, gehörte bis 1952 zur Gemeinde Amtzell, dann zur Gemeinde Karsee und seit 1972 zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Edengut

früher "Unter dem Ödengut", das Gut in der Einöde, Gut ist meist die Bezeichnung für ein der Kirche gehörendes Anwesen.

Die Vermutung, daß der Name von dem Wort Eden = Garten-Paradies kommt, trifft hier wohl nicht zu.

"1294 verkaufte Ritter Hartmann von Praßberg Güter in Karsee mit dem Kirchensatz, einem See und den Höfen Unteregg, Schweinberg und Edengut an das Kloster Weingarten.“ (Ba, Bd. II)

5.Mai 1447: "Heinrich Vogt von Sumerov-Ruggburg verkauft an Weingarten den Rohrweiher unter dem Ödengut bei Karsee mit Fischkästen und dem Vorzins aus den Gütern Oberhub und Unterhub um 2695 Pfund Heller". (Vo)

Etwa um 1490: "Michael Felder zum Ödengut und seine Frau reversieren Weingarten die Hälfte des Gutes an der oberen Kneb. "(Vo)

Edengut war früher landvogteiisch, gehörte bis 1952 zur Gemeinde Vogt, dann bis 1972 zur Gemeinde Karsee und seither zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich seit jeher zur Pfarrgemeinde Karsee

Edenhaus

mundartlich Edehus, früher Modenhaus, Name kommt vielleicht von einem Personennamen, wahrscheinlich aber nach Lage der Siedlung das Haus an der Einöde wie bei Edengut. Die Endungen ..haus und ..hof bezeichnen fast immer das einzelne Bauerngut.

Edenhaus gehörte früher dem Truchsessen von Waldburg, später dem Kloster Weingarten, von 1806 bis 19^- zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1932 zur Gemeinde Amtzell, darauf zur Gemeinde Karsee und seit 1972 zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee

Eggenreute

verschiedene Schreibweisen im Laufe der Jahrhunderte: Etechenruite, Eckhenreuten, Ekenruti, Eggenruti. Name kommt von reuten und bezeichnet allgemein ein Roden des Waldes durch Ausgraben, im Gegesatz zu schwenden einem Roden durch Abschälen der Rinde, so dass die Bäume absterben, worauf der Flurname "Gschwendt" bei Eggenreute hindeutet.

Eggen ... entstand nach KW4 aus dem Personennamen Eticho, also nicht von eggen wie allgemein angenommen wird 

Reuten bedeutet roden = Wurzelstöcke herausholen, greuten ist gleichbedeutend mit Stöcke verfaulen lassen, dagegen heißt schwenden zum Schwingen gebrachter Wald, auch verschwundener Wald wie dies in Schwende und Gschwend zum Ausdruck kommt (z.B.Alberschwende)

Eine andere Deutung wäre noch möglich nach der Entstehung aus "das Eck", gelegen im Süden und Südosten von Württemberg.

"Egg" ist eine Bezeichnung für aufragende Bergrücken. Dem Egg entlang fließt der Eggenbach, auch unter dem Egg. Es ist aber auch möglich, dass der Eggenbach nach der Siedlung des Eticho benannt wurde.

Die Sage vom Gschwendtweible soll hier nicht unerwähnt bleiben:

Im Gschwendt, einer vom Eggenbach durchflossenen Waldschlucht, zwischen Eggenreute und Siggenhaus geisterte einst das Gschwendtweible. Ganz in lange,weiße Kleider gehüllt, auf dem Kopf einen breitrandigen Hut und in der Hand eine Laterne tragend, erscheine es in bestimmten Nächten und bedrohe den einsamen Wanderer mit einem Stock. - Man erzählt allerdings, daß sich auch einheimische Gestalten, nächtlich furchterregend gekleider, umhertrieben, um ungestört wildern zu können.

 

Eggenreute wird 1155 in Kauf- und Stiftungsurkunden des Klosters Weingarten erwähnt. Die Jahreszahl 1155 erscheint allerdings unecht und muss auf etwa 1270 vordatiert werden, denn um den damaligen Besitz des Klosters zu sichern, wurden diese Kauf- und Stiftungsurkunden um das Jahr 1270 gefertigt und mit der Jahreszahl 1155 versehen. In ihnen erscheinen auch die Orte Englisweiler und Sommers als Besitz des Klosters.

Als altweingartischer Besitz wurde Eggenreute bereits 1245 von dem Grafen Heinrich von Heiligenberg dem Kloster Baindt bei Weingarten geschenkt, welches jedoch die Siedlung nur 30 Jahre behielt. Schon 1245 wurde sie an Weingarten verkauft.

Prof.Pauly berichtet darüber: "1245 schenkte Konrad Schenk von Schmalnegg die Siedlung Eggenreute an das Kloster Baindt, und der Lehensherr, Graf Berthold von Heiligenberg bestätigte in derselben Urkunde diese Schenkung mit Verzicht auf seine Lehensherrlichkeit. Aber schon 1275 verkaufte Baindt diese Besitzung um 39 1/2 Mark Silbers an das Kloster Weingarten.“

 

„Am 27.August 1303 übergab das Kloster Weingarten dem Truchsessen von Waldburg die Vogtei über folgende Güter; Eggenreute, Haag, Sommers, Karsee, Schweinberg, Unteregg.“(Vo)

 

27. Juli 1440: " Gonrad Mangold, Ammann zu Waldburg, entscheidet zwischen Contz Steinhuser von Eckenruti und Hans Müller von Haslach (Haselmühle) über Trieb und Trabb." (RW)

 

"Hans Hafner,Bürger zu Altdorf, vergleicht die Brüder Steinhuser von Eggenruti und den Müller auf der Haslach über Trieb und Tratt im Gschwendt." (RW ohne Datum)

 

Aus der Gemeindebeschreibung von Eggenreute in der alten Oberamtsbeschreibung vom Jahre 1841 wird folgendes entnommen:

"Die Gemeinde besteht aus 34 Parzellen und ebensovielen geschlossenen Markungen mit 274 katholischen und 9 evangelischen Einwohnern. Dieser Gemeindebezirk ist sehr zerstückelt und liegt mit einem großen Teil seiner Markungen im Umfang der

Gemeinde Pfärrich/Amtzell. Er ist sehr hügelig und bildet ein Gewirr von zahlreichen kleinen Anhöhen und Vertiefungen.

Der Karbach auf der Ost- und der Eggenbach auf der Westseite durchziehen, der letztere in einem ziemlich vertieften und engen Tale, den Bezirk in südlicher Richtung. Die Ravensburger Landstraße durchschneidet nur auf eine ganz kurze Strecke zwei Gemarkungen. Die übrigen Parzellen sind dem Verkehr abgeschieden. Die Vereinödung ist hier uralt, vielleicht ursprünglich.

Das Klima ist rauh, der Boden nicht der beste. Doch wird Viehzucht und Ackerbau mit Vorteil betrieben, und die Gemeinde zeichnet sich durch eine glückliche Mitte des Wohlstandes aus, so daß man nichts von Armut weiß und seit zehn Jahren von der Gemeinde kein Kreuzer für Bedürftige zu verausgaben war.

Erwähnung verdient als fleißiger Landwirt, Pfau in Eggenreute, der zum aufmunternden Beispiel seiner Nachbarn eine öde Strecke von 12 bis 15 Morgen nutzbar gemacht hat.

Gewerbe hat diese Gemeinde, eine unbedeutende Mahlmühle ausgenommen, eigentlich gar keine. Branntweinbrennereien sind jedoch zahlreich, in denen fast die Mehrzahl der Bauern einen Teil ihres Kartoffelertrages zu Branntwein verbrennt.

Gemeinde-Aktiva sind nicht vorhanden; dagegen hat die Gemeinde ein Passivum von 5000 fl.

Sämtliche Parzellen gehörten ehemals zum Kloster Weingarten mit niederer Gerichtsbarkeit und Kollektationsrecht. Die hohe und. forstliche Gerichtsbarkeit stand der Landvogtei zu.

Die Erwerbungen des Klosters Weingarten sind bei den einzelnen Parzellen, soweit sie bekannt sind, einzeln namhaft gemacht.

Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass Truchseß Johann von Waldburg alle seine in der Pfarrei Karsee gelegenen Güter an das Gotteshaus Weingarten verkaufte.

Im Jahre 1804 kam Eggenreute mit Weingarten an Nassau Oranien, 1806 an die Krone Württemberg. Von diesem Jahr an bis 1810 war die Gemeinde dem Oberamt Altdorf, von 1810 an ist sie dem Oberamt Wangen zugeteilt.

 

Der Gemeindebezirk hat weder eine eigene Kirche, noch eine Schule, sondern ist nach Amtzell, Pfärrich, Karsee und Waldburg eingepfarrt und schulpflichtig.

 

Der Staat bezieht den Zehnten in Eggenreute selbst und hier auch den Heu- und Blutzehnten, und in den Parzellen Albishaus, Dietrichs, Edenhaus, Englisweiler, Ettenlehen, Felbers, Goppertshäusern, Haag, Haselmühle, Hochburg, Ibental Luppmann, Ruzenweiler, Siggenhaus, Sommers, Steißen, Unteregg und Wüstenberg, Clrüher Sternberg?) und jetzt der Staat in Edensbach, Heselboschen, Kehlings, Lohren, Lußmanns, Muschen.

Die Kirchenpflege in Amtzell in Feld. Die Pfarrei in Amtzell in Geiselharz, (unklar ausgedrückt) Frei vom Großzehnten sind Böschlishaus, Eggerts, Stadels und teilweise Goppertshäusern. Dem Staat steht auch das Fischrecht in dem Karbach von seinem Eintritt in den Gemeindebezirk bis zu seiner Mündung in die Argen zu. Das Jagdrecht ist zwischen dem Staat und dem Fürsten von Waldburg-Wolfegg geteilt, der letztere besitzt es jedoch ohne Jagdpolizei in Siggenhaus und Edensbach, Ibental, Kehlings, Luppmanns und Lußmanns.

Gemeindepolitisch gehörte Eggenreute bis 1806 zum "Amt um Amtzell" (nach Frisch), von 1806 bis 1934 eine eigene Gemeinde, von 1934 bis 1952 wieder zu Amtzell, darauf zur Gemeinde Karsee und seit 1972 zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell.

Eggerts

früher "zum Eckhertz", Entstehung des Namens ist unklar, vermutlich ebenfalls aus Egg = Bergrücken, der Name des Hausbesitzers Egger hat keine Beziehung zu dem Siedlungsnamen. Grundherr war früher das Kloster Weingarten mit Collectation und niederer Gerichtsbarkeit.

 

Bis 1803 gehörte E. zum "Amt um Amtzell", (Fr) von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann wieder zu Amtzell bis 1952, darauf zur Gemeinde Karsee und seit 1972 zur Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee

Endersen

Über den Ursprung des Namens ist nichts bekannt, möglicherweise vom Vornamen Andreas - Endres - Endreßen wie in der Pfarrchronik von Karsee geschrieben.

E. bestand früher aus zwei Höfen, ein Hof gehörte dem Fürsten von Wolfegg, der andere dem Kloster Weingarten, Gerichtsherrschaft war landvogteiisch. (OAB)

 

Gehörte bis 1952 zur Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Englisweiler

frühere Schreibweise Eigileswilare, Engelinswiler, Engillinswilare, Engißweiler, Engliswiler, Enklischweiler.

Der Name englis bezieht sich nach KW4 auf einen Personennamen.

Der Volksmund jedoch beansprucht die Engel des Himmels und hat dazu auch gleich eine entsprechende Geschichte erfunden, nämlich die Sage von Englisweiler. Eine ehemalige Schülerin hat sie erzählt. Hier ist sie ausgeschmückt wiedergegeben:

 

Es war vor vielen, vielen Jahren zur Erntezeit. Die ganze Familie eines Bauernhofes arbeitete auf auf dem Felde, um die Ernte einzubringen. Das kleine Kind der Eltern spielte am Waldrand. In einem unbedachten Augenblick lief es in den Wald hinein. Die Arbeit war schwer, und die Sonne brannte heiß vom Himmel. Niemand beachtete das Kind. Bald stiegen schwere, dunkle Wolken auf, und ein Gewitter drohte. Emsiger schafften die Leute, schneller banden sie die Garben, und reichlich troff der Schweiß von ihren Stirnen.

Endlich war der Wagen beladen. Es war aber auch höchste Zeit, denn schon wirbelte der Staub von der nahen Straße hoch. Der Donner grollte in der Ferne, und schon fielen die ersten Regentropfen. Voll Sorge eilte die Mutter an den Waldrand, um ihr Kind zu holen. Da, auf einmal ein Schrei: "Vater um Gottes Willen, das Kind ist fort!" Alles eilte herbei, um es zu suchen. Jetzt brach auch schon das Gewitter herein, und das Kind war nicht zu finden. Lange hallte das Rufen durch den Wald, und schon zog die Dämmerung herauf. Doch da geschah es: Auf einmal erblickte der Vater mitten im Wald eine strahlende Gestalt in einem hellen Lichtschein. Erschrocken ging er darauf zu, da verschwand die Erscheinung langsam zwischen den Bäumen, und der Vater sah das Kind unter einer mächtigen Buche dicht am Rande eines Abgrundes. Wäre es in der Dunkelheit auch nur einen Schritt weitergelaufen, so wäre es in die Tiefe gestürzt und im Wildbach ertrunken. Sein Schutzengel hat es davor bewahrt.

Zum Dank für die wunderbare Errettung nannte man dann den Ort und die Siedlung Engelsweiler.

Die Sage stammt aus der mündlichen Überlieferung und entstand vermutlich erst, als sich der in Eigileswilare enthaltene Personenname so weit veränderte, dass er in der neuen Form Engelinswiler (um 1200) nicht mehr erkannt wurde. Der Anklang der neuen Form an das Wort Engel mag Anlass zu dieser volkstümlichen Deutung gewesen sein.

Weiler als zweite Silbe im Ortsnamen könnte vom römischen Wort Villa = Landhaus abgeleitet sein. Dies ist jedoch nicht ohne weiteres ein Hinweis auf römische Siedlungen. Wohl geht der Ausdruck "-weiler" von römischen Bauresten aus, doch werden später auch alemannische Siedlungen mit dieser Endung bedacht.

Baumann behauptet, dass "-weiler" nicht einer fremden Sprache entlehnt, sondern urdeutsch ist. Es stimme zum alten deutschen hwila = weilen - verweilen-Weile, somit die verweilende, bleibende Ansiedlung, im Gegensatz etwa zum "fliegenden" Lager des Jägers, des Hirten. Weilernamen sind im Allgäu stark vorherrschend. Auffallend ist, dass die beiden einzigen Weiler-Orte der Pfarrgemeinde, nämlich Ruzenweiler und Englisweiler als die urkundlich ältesten Siedlungen der Gemeinde bezeichnet werden können.

Nach Prof.Pauly wird Englisweiler bereits 861 in einer Sankt Gallener Urkunde genannt. Er schreibt dazu wörtlich: "Nach einer Urkunde bei Neugart (G.D.L.p 315 Nr.394) bestätigt König Ludwig der Deutsche im Jahre 861 einen Tausch zwischen Abt Grimwald von St .Gallen und dem Argengaugrafen Konrad, wonach letzterer in loco Eigileswilare in der Gaugrafschaft Linzisgauge eine Kirche nebst Haus und Hof, übrigen Gebäuden und einem Novale (Neurodung) in der marca Argungaunensum

zwischen Eigileswilare und Kotinbahc (Rötenbach) gelegen, abtritt." Das Regest der St.Gallener Urkunde vom I.April 861 hat folgenden Wortlaut: "König Ludwig bestätigt den Tausch Abt Grimwalds an den Grafen Konrad von drei Voilhufen zu Rickenbach und Liublilinwang gegen eine Kirche und einen Hof zu Eigileswilare und 60 Jauchart zu Forst und einen Neubruch zu Rötenbach."

 

Tatsächlich spricht die mündliche Überlieferung sowie ein Bericht in der Pfarrchronik von einer Kirche in Engiisweiler, und die erwähnte Sage könnte hierzu in Verbindung gebracht werden. Neugrabungen im Jahre 1903 hätten ergeben, daß dort früher eine Kapelle oder Kirche gestanden sein könnte.

In etwa einem Meter Tiefe habe Bauer Diem in seinem Garten Mauerreste gefunden. Man hatte aber damals versäumt, weitere Nachforschungen anzustellen.

 

Mit einer zuverlässigen Aufklärung zur Lösung dieser Fragen könnte ein sicherer Beweis erbracht werden, dass Englisweiler schon 861 bestanden hat, was manche Heimatforscher bezweifeln.

Es gäbe nämlich in der weiteren Umgebung noch andere Orte, die einen ähnlichen Namen tragen. Es ist aber nicht bekannt, ob diese Orte ebenfalls ein Rötenbach oder Forst nachweisen können.

 

Es bleibt also festzustellen: Die von Professor Pauly ausgesprochene Vermutung, dass das in der Urkunde vorkommende Eigileswilare unserem Englisweiler entspricht, hat größte Wahrscheinlichkeit.

 

In der Oberamtsbeschreibung von 1841 findet sich über Englisweiler noch folgender Eintrag: Weiler mit 29 Einwohnern, früher Kloster Weingartisch, altösterreichisches Lehen, bestand wie jetzt nur aus zwei Höfen, beide Lehensgüter, das eine ehemals Olaf ?) das andere Kammergut genannt, welches Hans Zäh im Jahre 1434 dem Herzog Friedrich von Österreich für Josef Mauch aufgesagt hat, dessen Familie ununterbrochen bis 1746 zu Lehen empfangen."

 

Weitere urkundliche Nachrichten: "Truchseß Eberhard von Waldburg verkauft an Weingarten:

Am 12. September 1337 Güter zu Blause (Blaser), Staig, Stocken, Karsee, den halben See zu Karsee, Güter zu Englisweiler“ u.a.

 

Am 21 .September 1437 :„Gunz Kammerhofer von Englisweiler verzichtet gegen Weingarten für 16 Jahre auf die Hälfte des dortigen Weihers um 8 fl." (RW) Vom erwähnten Weiher ist heute nichts mehr zu sehen.

 

II. Dezember 1404: "Ich, Heinz Schmied von Enklischweiler beurkunde vor allermänniglich, als ich von Blödigkeit meines Muthes zu Waldsee in der Stadt in dem Kornhaus zwei Viertel Roggen verstohlen han, darumb mich mein gnädiger Herr, Herr Hans, der Truchseß von Waldburg gehabt hat und mich von derselben Missethat wegen vom Leib tun und tödten wollen, aber auf Fürbitte der Edlen Frauen Ursien, der Truchsessin mich begnadigt hat." (Vo) (Die Todesstrafe wurde damals auch für Diebstahl ausgesprochen).

 

Gemeindepolitisch gehörte Englisweiler seit 1389 zum "Amt um Amtzell (Fr), von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1932 wieder zu Amtzell, seit 1932/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfargemeinde Karsee.

Felbers

1278 Gugelunberg, darin vermutet KW4 einen Personennamen, der Name kann aber auch von Gugel = Spitze oder Kappe kommen (vgl.Gugelhupf) oder auch von gucken = Ausschau halten, beides ist nach der Landschaft möglich. (Bergkuppe, schöner Ausblick) Gugelunberg war nach urkundlichen Berichten wohl eine ziemlich umfangreiche Siedlung mit mehreren Gütern.(heute nur ein Hof) Der heutige Name Felbers erscheint erstmals 1464 mit der Bezeichnung“von Feibern", 1477 "zu den Feibern", erklärbar vielleicht vom mittelhochdeutschen velwe = Weidenbaum, daraus entsteht Felbe und zu den Felben. Wie und aus welchem Anlaß sich die Namensänderung von Gugelunberg zu Felbers vollzog, ist nicht bekannt.

Nach KW4 ist Felbers mit Sicherheit das 1277 genannte Gugelunberg: "Berthold von Wohmbrechts verkauft 1288 ein Gut bei Gugelberg als waldburgishoes Lehen an Weingarten" (Ba)

Noch im gleichen Jahr tritt auch der Truchseß von Waldburg das Lehensrecht an Weingarten ab. Vochezer berichtet dazu:

"Im Juni 1288 gab Truchseß Eberhard von Waldburg dem Kloster Weingarten das Eigentumsrecht an dem Hof zu Blinsen bei Gugelnberg, den dasselbe von Berthold von Wombrechts bekommen hatte, wobei er nur das Vogtrecht, das jedoch jährlich nicht über einen Scheffel Hafer betragen sollte, vorbehielt ."(Wo der erwähnte Hof zu Blinsen war, konnte nicht festgestellt werden.)

 

In Urkunden aus RW erscheint Gugelunberg ebenfalls:

"Am 27 'September 1343 verkaufen Frid, Witwe des Ulrich Zinsmeister von Gugelenberg und ihre Kinder dem Kloster Weingarten die Wiese in der Missen, die Zinslehen des Klosters war, um 9 1/2 Pfund Pfennig."

 

"Am 11.Dezember 1349 verkaufen Fida, Witwe des Ulrich von Gugelenberg und ihre Kinder an Weingarten die Güter Spiegelershov und in dem Moos um 58 Pfund Schilling."

„Am 2.September 1352 verzichtet Uli, der Zinsmeister von Gugelenberg gegen Weingarten auf Ansprüche an die Güter seines verstorbenen Vaters."

 

"Am 13.Februar 1358 verzichtet Burkhard von Prahsberg gegen Weingarten auf Ansprüche an zwei Güter auf dem Sumer? zu Gugelenberg um "30 fl."

 

"Am 18. Juni 1464 verzichtet Ursula Kuny von Feibern auf Ansprüche an das Weingartener Gut ebenda •"

"Am 19.Dezember 1477 gibt Konrad Götz ein Lehensgut zu den Felben auf, das er verwirkte, weil er eine Ungenossame heiratete." (Eine Ungenossame, d.h. Leibeigene eines anderen Herrn zu heiraten, war untersagt und wurde streng geahndet, weil die rechtliche Zugehörigkeit der Kinder aus solcher Ehe zum Streit zwischen den beiden Lehensherren der Eltern führen mußte.)

 

Gemeindepolitisch gehörte Felbers seit 1589 zum "Amt um Amtzell" (Fr), von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Grub

mundartlich in dr Grueb, Gruob ist eine runde, muldenartig ausgegrabene Vertiefung im Gelände.

 

OAB 1841: „Weiler, 19 Einwohner, landvogteiisch, anscheinend mit Grub vereinigt waren die Parzellen Engels und Josen.“

 

Engels und Josen erscheinen auch in der Pfarrchronik mit 34 anderen Filialen, die im Jahre 1808 von Amtzel an die Pfarrei Karsee übergeben worden sind. (Sonst keine urkundl. Zeugnisse. )

 

Gemeindezugehörigkeit: bis 1952 Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Haag

 

nach KW4 hieß die Siedlung im 13.Jhdt. "in dem Hage", dann "zum Haag", wohl nach mittelhochdeutsch hac = Dorngesträuch oder Gebüsch als natürliche aber auch als künstliche Einfriedung oder Zaun.

OAB. 1841: Hof, 12 Einwohner,

 

urkundlich: "Am 27.August 1305 übergab das Kloster Weingarten dem .Truchsessen von Waldburg die Vogtei über folgende Güter: Eggenreute, Hag, Sommers, Karsee, Schweinberg, Unteregg", u.a.(Vo).

 

Vielleicht ist der in einer Urkunde aus RW genannte Hagenhof auf unser Hag zu beziehen. Dafür spricht, daß "ein Hof und ein Gut an der Wis" miterwähnt werden, was wohl dem nicht weit entfernten Ober- und Unterwies zuzuschreiben wäre, (letzteres heute bei Riefen).

 

Das Regest dieser Urkunde lautet: "Am 1.Februar 1352 verkauft Truchsess Eberhard von Waldburg drei Güter zu Niemandsfreund, das untere und das obere Gut zu Huwenberg, ein Gut zu Luipoltzhofen, den Hof Gellerberg, einen Hof und ein Gut

an der Wis und den Hagenhof um 227 1/2 Pfund Konstanzer an Bürgermeister Heinrich Maienberg von Ravensburg.

 

Gemeindezugehörigkeit: 1589 bis 1806 zum "Amt um Amtzell" (Fr) dann bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, hierauf bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Hartmannsberg

Name kommt wahrscheinlich von dem Personennamen Hartmann.

Urkundlich: Nach KW4 wurde Hartmannsberg im Jahre 1311 von den Montfort an Weingarten geschenkt.

Nach RW war es ein Graf Willehelm von Tetenach (Tettnang), der am 22.Juni l^ll diese Schenkung vollzog. Über die Gründe dazu gibt vielleicht Memminger einen Anhaltspunkt, der die gleiche Angabe mitteilt mit dem Zusatz "zur Schadloshaltung".

Auf welche Weise dieser Willehelm von Tetenanch dem Kloster verpflichtet war, ließ sich nicht feststellen.

 

"Am "l4. September 1417 erlaubt Abt Johann von Weingarten den Lehensleuten zu Haslach? und Hartmannsberg einen Güteraustausch zur Anlage von Weihern." (Spuren des Weihers sind heute noch bei Hartmannsberg festzustellen).

 

Gemeindezugehörigkeit: bis 1932 zur Gemeinde Vogt, seit 1932 bzw. 1972 zur Gemeinde/Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

 

Hochberg

früher "zu hochem Berg" (Fr), hoch am Berg gelegen, was landschaftlich zutrifft.

 

OAB 1841: „Hof, 6 Einwohner, kam 1337 von den Truchsessen von Waldburg an das Kloster Weingarten, (sonst keine urkundlichen Zeugnisse.}

 

Gemeindezugehörigkeit: 1389 bis 1806 zum "Amt um Amtzell" (Fr), dann bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, hierauf bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karesee.

Kehlismoos

sicherlich nach dem Personennamen Kehle.

OAB 1841; Weiler, 12 Einwohner, war früher Graf Waldburgisch, bis 1783 nach Eintürnenberg eingepfarrt, dann bis 1820 zur Pfarrei Rötenbach. Grundherr mit Landeshoheit war vormals der Fürst von Wolf egg.“(Jetziger Hof besteht seit dem 16.Jhdt.)

 

Gemeindezugehörigkeit: bis 1952 zur Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen,

Kilishaus

keine Anhaltspunkte für eine sichere Namensdeutung, wohl von einem Personennamen, früherer Hausname Schnellenbecken, ursprünglich vielleicht Berufsbezeichnung, Nachsilbe... haus wie bei Kohlhaus.

Urkundlich keine Ergebnisse.

 

Gemeindepolitisch und -kirchlich in Verbindung mit dem Ort Karsee zu sehen.

King

Name kommt wahrscheinlich von Gehäng - Hang - Gheng - Kheng - Khing - King. Die Bewohner sprechen von einem Schwedenkönig, King heißt nordisch König, ein schwedischer König soll im Dreißigjährigen Krieg hier gewesen sein. Beweise dafür fehlen jedoch, diese Deutung ist daher unwahrscheinlich.

 

OAB 1841; Hof mit 16 Einwohnern, 1280 wird Gegelingen geschrieben, kam in diesem Jahr nach Waldburg.

KW4- will King mit dem 1280 genannten Gegelingen gleichsetzen, bezeichnet diese Angabe aber als fraglich. Trifft dies aber zu, dann würde King 1280 von Truchseß Eberhard l. von Waldburg zusammen mit Gütern auf der Staig und in Stocken an

Weingarten verkauft worden sein.

 

Gemeindezugehörigkeit: bis 1952 nach Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 nach Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Kohlhaus

1395 Koinhus, vermutlich das Haus eines Köhlers, nahe daran die Siedlung Brenner mit ähnlicher Deutung.

Die Endungen ..haus und ..hof bezeichnen fast immer das einzelne Bauerngut, ..hof im Besonderen ursprünglich den unteilbaren Gutsbesitz, oft auch eine Bezeichnung für einen Herrschaftssitz.

 

OAB 1841: Weiler mit 9 Einwohnern, war Kloster Weingartisch, dabei abgegangen "Gut zu Ämrinum" 1352.

Urkundlich: "Am 19.November 1352 verkauft Truchseß Eberhard von Waldburg an Hans Piremiter (Pergamentmacher), genannt Zinsmeister, das Gut zu Ämrinum bei Koinhus auf dem Sumer um 12 Pfund Konstanzer." (RW und Vo)

Das abgegebene Gut wird in süd-westlicher Richtung zwischen Kohlhaus und Eggerts vermutet. Das Auftauchen des Namens Zinsmeister sowohl im Kohlhaus als auch im benachbarten Felbers berechtigt zu der Annahme, daß der hier genannte Piremiter zu dem dortigen Ulrich und seinem Sohn Uli Zinsmeister in verwandtschaftlicher Beziehung stand.

Eine weitere Urkunde aus RW besagt: "Am 1.November 1393 verkaufen Gunz Speen und seine Frau ein Drittel des Guts zu den Forchen an Heinz Züpfel von Koinhus um 8 Pfund Schilling 16 Heller."

 

Gemeindezugehörigkeit: bis 1806 zum "Amt um Amtzell" (Fr), blieb auch nach der Säkularisation bei der Gemeinde Amtzell und gehört seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zu Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Luben

keine Anhaltspunkte für eine Namensdeutung, auch keine urkundlichen Ergebnisse.

 

Gemeimdepolitisch und kirchlich in Verbindung mit Berg und Karsee zu sehen.

Luß

Name kommt von Lus = Los - ein bei der Aufteilung eines Herrschaftsbesitzes durch das Los dem neuen Besitzer zugefallenes Grundstück.

 

Urkundlich: "1276 verkauft Ulrich von Wombrechts den Hof Luß an Weingarten." (Ba).

 

"Am 12. August 1336 verkauft Christoph Balthasar von Gastelmaier zu Frowenfeldt dem Paul Schmidtheuhsler von Hoffnaheuser einen von seiner Mutter geerbten Zins in Luhs." (RW)

"Am 3.Oktober 1339 entscheidet Landrichteramtsverwalter Georg Klecker zwischen Paul Schmidtheuhsler von Hoffnaheuser und einigen Inhabern von Gütern in Luhs über den Zehnten." (RW)

 

Blieb auch nach der Säkularisation bei der Gemeinde Amtzell und gehört seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung zu Amtzell, seit 1932/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zu Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Niederlehen

mittelhochdeutsch leh = Hügel, „nieder“ ist das ältere Wort für unter, Niederlehen ist demnach der Hof unter dem Hügel, was auch landschaftlich zutrifft, nach Aussage des jetzigen Hofbesitzers hieß die Siedlung früher Untersommers; eine Beziehung zu einem Lehensgut ist nicht festzustellen.

Keine urkundlichen Zeugnisse.

Gemeindezugehörigkeit: vor 1806 keine Erkenntnisse, 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, obwohl viel näher zu Vogt gelegen als Nachbarhof Edengut, der nach Vogt eingemeindet war, Gründe hierfür sind nicht bekannt, 1934 bis 1952 zur Gemeinde Amtzell (von allen Ortsteilen am weitesten davon entfernt, ca 9 km - ein Kuriosum wie bei Holzmann in Sommers und Unteregg, wahrscheinlich durch die damaligen, heute unklaren Besitzverhältnisse von Klöstern und Herrschaften), seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich seit jeher zur Pfarrgemeinde Karsee

Oberhalden

1278 in der Haidun, an der Halde gelegen, an der oberen Halde gelegen, Halde = Geländefall, mundartlich heute noch "in dr Halden."

 

Urkundlich; KW4 bringt bereits 1278 die Anmerkung "in der Halden" (vgl.bei Karsee)

 

"Am 13. Januar 1587 verkauft Caspar Speen auf der Halden an die Sankt Kilianspflege Karsee einen Jahreszins von 1 Pfund aus seinen Gütern um 20 Pfund." (RW)

 

Gemeindezugehörigkeit: 1589 bis 1806 zum "Amt um Amtzell" (Fr), dann bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, hierauf bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zu Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Oberhof

die Vorsilbe "ober“ bei Ortsangaben bezeichnet den oberen Teil eines Geländes, hier, im oberen Teil des Amtes (Amtzell) gelegen, man sagte auch einfach "zum Oberhof", nach Frisch, vormals "ansonsten zum Schauppen genannt" (Ursprung ist unbekannt). Grundherr war früher das Kloster Weingarten.

Gemeindezugehörigkeit: Oberhof gehörte seit 1589 zum "Amt um Amtzell“ (Fr), blieb auch nach der Säkularisation trotz Gründung der Gemeinde Eggenreute bei der Gemeinde Amtzell bis zum Jahre 1952, gehört seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Oberholz

nahe beisammen gelegene Siedlungen in Waldnähe lassen dies auch in ihren Ortsnamen erkennen - Oberholz und Unterholz, wobei Holz eben Wald bedeutet.

OAB 1841: Weiler mit 7 Einwohnern, war früher waldburgisch.

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1780 zum Schultheißenamt bzw. zur Gemeinde Vogt, dann seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaitung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zu Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

 

Oberwies

die Vorsilbe "ober" bezeichnet den oberen Teil eines Geländefalls, weil „wies“ zweimal vorkomme sagte man Oberwies und Unterwies (heute bei Riefen), früher hieß es "zur Wyß".

 

Urkundlich: "Am 1.Februar 1352 verkauft Truchseß Eberhard von Waldburg drei Güter zu Niemandsfreund, das untere und das obere Gut zu Huwenberg (Hochberg), ein Gut zu Luipoltshofen (Leupolz?), den Hof Gellerberg ? einen Hof und ein

Gut an der Wis und den Hagenhof (Hag?) um 227 1/2 Pfund Konstanzer an Bürgermeister Heinrich Maienberg von Ravensburg. (RW und Vo)

 

Bei Vochezer heißt es: " Truchseß Eberhard von Waldburg verkauft am I.Februar 1332 an Heinrich Maienberger, Bürgermeister zu Ravensburg den Hof an der Wies, das Mollengut an der Wies und den Hagenhof und am 19.November 1352 an Pirmiter

(Pergamentmacher), den man nennt Zinsmeister, das Gut zu Arnrinum bei Kohlhaus.“ (siehe auch dort)

" Truchseß Eberhard von Waldburg verkauft an Weingarten am 13.September 1357 den halben See zu Karsee, das Gut an der

Wiese zu Englisweiler.“ (Vo)

Gemeindezugehörigkeit: Oberwies gehörte seit 1589 zum "Amt um Armtzell" (Fr), blieb auch nach der Säkularisation trotz Gründung der Gemeinde Eggenreute bei der Gemeinde Amtzell bis zum Jahre 1952, gehört seit 1952/-1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich seit 1808 zu Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Riefen

keine Anhaltspunkte für eine Namensdeutung, auch keine urkundlichen Ergebnisse, gehörte wahrscheinlich zum Herrschaftsbesitz Waldburg-Wolfegg oder ist erst in neuerer Zeit entstanden.

 

OAB "1841: Hof mit 18 Einwohnern, war früher landvogteiisch, Gerichtsherr war Johann Sieber von Grünenberg.

 

Gemeindezugehörigkeit: Riefen gehörte früher zur Gemeinde Vogt, dann seit '1932/'1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Ruzenweiler

Name stammt wahrscheinlich von einem Familiennamen, erste urkundliche Namensnennungen nach KW4 im Jahre 870 als Ruodcozzeswilare unter dem Datum vom 14.April 870 im Sankt Gallener Urkundenbuch. Eine ausführliche Betrachtung der Ortsnamen mit der Endung ..weiler findet sich auf Seite 19 bei Englisweiler. Ruzenweiler ist mit Englisweiler die älteste Siedlung der Gemeinde.

 

OAB 1841: Weiler mit zwei Höfen und 19 Einwohnern, Grundherrschaften waren Kloster Weingarten und die Truchsessen von Waldburg.

 

Urkundlich: KW4 erwähnt noch die Schreibung Bustanswiler aus dem Jahre 1249, und bei Pauly findet sich eine Mitteilung, daß Ruozenwilare 1178 von Rudolf von Brougien dem Kloster Weingarten alle seine Rechte überwiesen Weiler überläßt.

In RW erscheint um 1390: " Heinrich Vogt von Luipotz überlässt Weingarten Rechte an dem Brühl bei der Mühle zu Ruezenwiler gegen einen Weiher." (Zu der Angabe "Vogt von Luipoltz“ vgl. bei Karsee Seite 10

 

Gemeindepolitische Zugehörigkeit von Ruzenweiler:

seit 1589 zum "Amt um Amtzell" (Fr), von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Schweinberg

waldige Bergkuppe mit Siedlung, hier soll es früher viele Wildschweine gegeben haben, daher wohl der Name.

Wie begehrt der Waldbestand am Schweinberg für Wildschweine war, bewies noch in den 50er Jahren ein Rudel Schwarzkittel das über den Schweinberg und dann den See entlang durch Karsee zog und im Wald an der westlichen Anhöhe wieder verschwand.

Bei einer Exkursion durch das Karbachtal im September 1989 hat Professor Doktor Härle, Wangen, etliche interessierte Mitglieder des katholischen Lehrervereins auch auf den Schweinberg geführt. Aus einem Zeitungsartikel darüber von Reinhold Obermayer darf ich hier auszugsweise zitieren:

"Das Karbachtal beginnt nicht mit einer Vertiefung, sondern mit einem mächtigen Bergbuckel, dem Schweinberg, der sich rund 50 m über der Talbasis erhebt. Dieser Rücken wurde während der Würmeiszeit aufgeschoben, als der Rheingletscher mit seiner Zunge zum letzten großen Vorstoß in die Wurzacher Gletscherrinne ansetzte und das Tal dabei 100 m eintiefte.

Andere Querriegel im Tal zeigen, daß Vorstoß- und Abschmelzepochen wechselten. Gewaltige Wassermassen wurden dabei frei, und nicht umsonst heißt im geologischen Kalender diese Zeit Diluvium, das ist die große Wasserflut. Zwischen Leupolz und Karsee entstand ein riesiger Eisstausee, der dem Karseer Kirchturm bis zum Hals stehen und den Leupolzern buchstäblich nasse Füße bescheren würde." Soweit der erwähnte Zeitungsartikel. Ein Rest dieses Eis-Stausees ist eben unser Karsee.

 

OAB 1841:“Weiler mit 21 Einwohnern, war früher waldburgisch.“

Urkundlich 1294 verkaufte Ritter Hartmann von Prassberg Güter in Karsee mit dem Kirchsatz, einem See und den Höfen Unteregg, Schweinberg und Edengut an das Kloster Weingarten. (Ba)

Gemeindepolitisch gehörte Schweinberg seit 1789 zu Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaitüng Karsee/Wangen, kirchlich seit eh und je zur Pfarrgemeinde Karsee.

 

Siggenhaus

1432 Siggenhus, vielleicht von einem Personennamen Sicko wie bei Siggen/lsny.

 

OAB 184-1: „Hof mit 13 Einwohnern, war Klosterweingartisch, bei dem Hof liegt ein 24 Morgen großer Weiher."

Nach Frisch; "zum Siggenhaus oder Siebsenhaus, zwei Höfe, ein Hof gehörte dem Truchsessen von Waldburg, der andere Hof dem Kloster Weingarten.

 

Urkundlich: " Am 14. Februar 1432 vergleicht sich Claus Spihs zum Siggenhaus mit Weingarten über den Weg zum Weiher am Gschwendt." (RW)

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1589 zum "Amt um Amtzell" (Fr), von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1932 wieder zu Amtzell, seit 1932/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Sommers

1269 "Sumern", später "auf dem Sumer", wie man noch heute sagt, die Ursache für diesen Ausdruck waren vielleicht fruchtbare, trockene Fluren im Gegensatz au den feuchten Fluren im Tal beim See, also sommerliche Fluren, die den Namen Sommers prägten. KW4 vermutet dagegen einen Personennamen. Laut urkundlichen Berichten gab es zwischen Kohlhaus und Felbers ebenfalls einen Flurnamen "auf dem Sumer", der jedoch heute nicht mehr existiert.

 

OAB 1841: Weiler mit 20 Einwohnern, ein Hof gehörte zur früheren Gemeinde Eggenreute, das übrige nach Vogt, früher Sankt Gallisch, dann Kloster Weingartisch."

 

Urkundlich: "1269 schenkt Hartmann von Grüningen den Zahnten daselbst (in Sumern) an Weingarten." (KW4)

Die bei Memminger gemachte Mitteilung, daß Heinrich und Ortlof von Haßenweiler 1278 den Sommerhof an Weingarten verkauften, hat nach dem Regest der Urkunde folgenden Wortlaut:

"Heinrich von Haßenweiler und sein Bruder Ortlof verkaufen ihr Vogtrecht über das Gut Siegeshaus oberhalb Sommers."

Ein Siegeshaus in nächster Umgebung von Sommers ist heute nicht mehr bekannt.

Spiegelhaus

1352 Spiegelersgut, wohl nach einem Personennamen, möglicherweise aber auch nach dem lateinischen specula = Warte, Ausschau, was landschaftlich zutrifft aber unwahrscheinlicher ist. Ob das urkundlich bei Felbers genannte Spiegelershov und das o.g.Spiegelersgut auf unser Spiegelhaus zutreffen, läßt sich nicht beweisen, ist aber wahrscheinlich.

Die Urkunden lauten: "Fida, Witwe des Ulrich von Gugelenberg und ihre Kinder verkaufen am 11.Dezember 1339 an Weingarten die Güter Spiegelershov und in dem Moos um 58 Pfd. Schilling.'

 

"Friedrich Holbain, Stadtammann zu Ravensburg beurkundet am 3. Juli 1352, daß vor seinem Gericht Hans Butel und seine Frau gegen Weingarten und. Heinrich von Rutzenweiler auf Ansprüche an das Spiegelersgut und das Gut in Mose verzichtet haben." (beide vorgenannten Urkunden aus RW)

 

Aus RW vom 9.November 1339: "Truchseß Eberhard vergleicht sich mit Weingarten wegen des Sumbergs zu Karsee samt Wald und Wegen des Weihers zu Edispach." (Edensbach)

 

Anm.: Das Gut in Mose betrifft wahrscheinlich das heutige Moos der Gemeinde Amtzell, das im 14. Jahrhundert nach KW4 als "in dem Mose" erscheint.

 

Vochezer berichtet: "Um 1649/50 beanspruchte die Landvogtei die Bestrafung des Kaspar Bewack von Spiegelshaus, der seinen Nachbarn Hans Schedler auf Leib und Leben überfallen hatte."

Anmerkung: Schon 1583 erscheint ein Jakob Schädler, der ein Gut auf dem Sumer erwirbt.

 

OAB 1841; Weiler mit 27 Einwohnern, war früher waldburgisch.

Gemeindezugehörigkeit: seit 1780 zur Schultheißenei bzw. Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

 

Anmerkung: Die Bezeichnung Sumber ist heute in Karsee nicht mehr bekannt. Möglicherweise ist hier ein Berg „auf dem Sumer" gemeint, was landschaftlich zutrifft.

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1870 zur Schultheißenei bzw. Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen. Der Hof Holzmann in Sommers gehörte von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1952 zur

Gemeinde Amtzell und seither zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich gehörte Sommers seit eh und je zur Pfarrgemeinde Karsee.

Steißen

1617 "zum Steißen", keine Hinweise für eine Namensdeutung. Grundherrschaft hatte das Kloster Weingarten und der Truchseß von Waldburg. (Fr)

 

OAB 1841: Hof mit 11 Einwohnern, das Kloster Weingarten kauft diesen Hof von den Freiherren von Praßberg.

Urkundlich '."Die Vögte der Anna Felderin zum Steihsen verkaufen dem Theis Heimb ein Gut zu Steihsen um 800 Heller. "(RW u.Pa)

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1589 zum "Amt um Amtzell, (Fr) 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zu Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Unteregg

1294 erstmals urkundlich genannt, Namensdeutung möglicherweise aus "das Eck" im Süden und Südosten von Württemberg gelegen, "Egg" war auch eine Bezeichnung für aufragende Bergrücken, demnach wie Eggenreute eine Rodung im Egg, oder der unter dem Egg gelegene Hof. Nach KW4 entstand der Name aus dem Personennamen Eticho wie bei Eggenreute - Etechenruite, jedoch nicht nach eggen - mit der Egge fahren.

Urkundlich: "1294 verkaufte Ritter Hartmann von prassberg Güter in Karsee mit dem Kirchensatz, einem See und den Höfen Unteregg, Schweinberg und Edengut an das Kloster Weingarten“(Ba)

 

"Am 27.August 1305 übergab das Kloster Weingarten dem Truchsessen von Waldburg die Vogtei über folgende Güter u.a. Eggenreute, Hag, Sommers, Karsee, Schweinberg, Unteregg." (Vo)

 

"Am 7.Mai 1313 beurkundet Abt Friedrich von Weingarten, dass der Weingartner Mönch Ulrich Bruno dem Konvent als Seelgerät 9 Scheffel Haber Wangener Maßes und 17 Schilling Konstanzer Pfennig aus Gütern zu Under Egge vermacht hat." (RW)

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1589 zum "Amt um Amtzell" (Fr), von 1806 bis 1934 zur Gemeinde Eggenreute, dann bis 1952 wieder zu Amtzell, seit 1932 / 1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen.

Unterholz

Namensdeutung wie Oberholz, Siedlungen in Waldnähe werden gleich benannt, zum Unterschied jedoch ,unter und ober, wobei Holz soviel wie Wald bedeutet.

 

OAB 1841: Hof mit 12 Einwohnern, war früher landvogteiisch.

Keine urkundlichen Zeugnisse, gehörte vermutlich nicht zum Koster Weingarten, ein Teil wahrscheinlich zum Herrschaftsbereich Waldburg-Wolfegg, der andere ist wohl erst in neuerer Zeit entstanden.

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1780 zum Schultheißenamt bzw. zur Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.

Untersteig

die unter der Fahrsteige gelegene Siedlung, zum Unterschied von Staig bei Rötenbach.

 

OAB 1841: Weiler mit 18 Einwohnern, war früher waldburgisch, wie Aich und Kehlismoos bis 1783 nach Eintürnenberg eingepfarrt, dann bis 1820 zur Pfarrei Rötenbach und darauf nach Karsee. Die frühere Parzelle Mesmers? wurde zu Zeihers geschlagen, sie war früher landvogteiisch.

 

Urkundlich: "Am 13. September 1357 verkauft Truchseß Eberhard von Waldburg Güter zu Blause (Blaser?), Steig, Stocken, Karsee, den halben See zu Karsee und Güter zu Englisweiler.“RW)

 

19.Juni 164: "Landvogteiisches Prioritätsurteil in der Gantsache von Hans und Konrad Felder zum Dingler bzw. Unter der teig." (RW)

 

Bemerkung dazu: Dinglers ist der Hof oberhalb der Steige, gehört zu Rötenbach, die Kinder waren jedoch auf Wunsch der Eltern nach Karsee eingeschult.

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1780 zur Schultheißenei bzw. Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw. Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchliche Zugehörigkeit wie vor.

Zeihers

für eine Namensdeutung gibt es keine Hinweise, auch urkundlich waren keine Angaben zu finden, gehörte wahrscheinlich nicht zum Kloster Weingarten, ein Teil vielleicht zum Herrschaftsbereich Waldburg-Wolfegg, der andere wohl erst in neuerer Zeit entstanden.

 

Gemeindezugehörigkeit: seit 1780 zur Schultheißenei bzw.

Gemeinde Vogt, seit 1952/1972 zur Gemeinde bzw.Ortsverwaltung Karsee/Wangen, kirchlich bis 1808 zur Pfarrei Amtzell, dann zur Pfarrgemeinde Karsee.